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Unsere Natur kennenlernen - Pflanzenschilder in der Breitwiesen

07. Juni 2024: In der Breitwiesen gibt es fünf neu aufgestellte Pflanzenschilder. Diese zeigen diejenigen Pflanzen, welche typische Wiesenpflanzen des Isentals sind. Bei den Pflanzen handelt es sich um den Großen Wiesenknopf, die Wiesen-Flockenblume, den Blut-Weiderich, die Gewöhnliche Schafgarbe sowie den Hornklee.
Pflanzenschilder Breitwiesen

Spaziergängern werden durch die Pflanzenschilder die heimischen Wiesenpflanzen direkt vor Ort nähergebracht. Zusätzlich werden sie dazu animiert, einen Moment am Wegesrand zu verweilen und die Pflanze auch in der Wiese zu erkennen. Gleichzeitig wird der hohe Wert artenreicher Wiesen und die Naturschutzarbeit vermittelt sowie ein Beitrag für mehr Naturbewusstsein geleistet.

Ein Teil der Breitwiesen wurde im Rahmen des Projekts Natur.Vielfalt.Isental für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen genutzt. 2023 folgte in Zusammenarbeit der Projektbetreuung des Natur.Vielfalt.Isental-Projekts mit der Klasse 7cM der Mittelschule Dorfen ein Wiesen-Projekt. Schülerinnen und Schüler lernten die typischen Wiesenpflanzen des Isentals kennen und bestimmen. Im Anschluss erstellte die Klasse fünf Pflanzensteckbriefe. In Kleingruppen wurden diese kreativ gestaltet. Bei den Zeichnungen wurde ganz besonders auf die Bestimmungsmerkmale geachtet und jede Pflanze genau studiert. Für den informativen Text wurde eine Recherche zu den Inhaltsstoffen, der Verwendung, zu Doppelgängern, der Namensgebung und vielen weiteren Aspekten durchgeführt.

Auf Grundlage der Steckbriefe entstanden die Pflanzenschilder, die nun - dank der Genehmigung der Grundstückseigentümer und einer Spende aus dem Preisgeld des Umweltpreises von 2020 der Stadt Dorfen an die Familie Nagl - bei der Breitwiesen am Wegesrand durch den städtischen Bauhof aufgestellt wurden.

Ein vorbildliches Projekt an dem viele mitgewirkt haben und das nun Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit gibt, unsere Natur besser kennen zu lernen.

  • Große Wiesenknopf
    • Auch bekannt als „Blutströpfchen“ (-> Aussehen der dunkelroten, tropfenförmigen Blütenstände)
    • Charakterart von Feuchtwiesen und somit auch typisch durch das Isental. Durch den Landschaftswandel und vor allem der Trockenlegung von Wiesen und der Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung ist die Art in unseren Wiesen selten geworden.
    • Für die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge (Schmetterlinge) ist der Große Wiesenknopf Raupenfutterpflanze und hat eine Schlüsselstellung im Lebenszyklus. Verschwindet der Große Wiesenknopf aus unserer Landschaft, verschwinden auch der Helle und Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Beide befinden sich auf der Roten Liste Bayern.
    • Früher wurde die Pflanze auch in der Volksheilkunde verwendet z.B. zur Blutstillung.
  • Wiesen-Flockenblume
    • Auffällig lila gefärbte Blüten
    • Blüten sind wichtige Nahrungsquelle (Nektar u. Pollen) für unsere Insekten (u.a. viele Wildbienen)
    • Typische Wiesenblume, die ebenfalls in unserer Landschaft nur mehr in extensiven Wiesen zu finden ist
  • Blut-Weiderich
    • Kommt entlang von Gräben in feuchten Hochstaudenfluren vor und ist somit typisch für das Isental
    • Seine auffällig pinken Blütenstände sind nicht nur eine bunte Blütenpracht in der Landschaft, sondern liefern auch Nahrung für zahlreiche Insekten
  • Hornklee
    • Hornklee findet sich weit verbreitet auf extensiven Wiesen, aber auch entlang von Wegrändern oder Waldlichtungen. So auch im Isental.
    • Sein Name stammt von der Form des Samens, der wie ein Horn gebogen ist. Aufgrund des gold-gelben Blütenstands, der aussieht wie ein Pantoffel, wird die Pflanzen auch Mutter-Gottes-Pantoffel genannt.
  • Gewöhnliche Schafgarbe
    • Die Schafgarbe ist eine typische Wiesenpflanze und findet sich im Isental auch auf vielen Wiesen – hierbei bevorzugt auf Extensivwiesen. Sie bevorzugt dabei humose Böden.
    • Aufgrund ihrer zahlreichen Inhaltsstoffe (u.a. Bitterstoffe, ätherische Öle, Flavonoide, Cumarine) findet sie auch in der Volksheilkunde sowie als Arznei- und Gewürzpflanze vielfach Verwendung. Früher wurde sie auch zum Färben (Farbe Gelb) z.B. von Wolle verwendet.